Partnerschulen

An der Kleinfeldschule der Stadt Germering betreut fuchs seit dem Sommer 2014 eine Gruppe von Kindern aus den Klassen 1 bis 4. Sie erhalten eine individuelle Sprachförderung sowie Hilfe bei den Hausaufgaben. Bei der unterstützenden Arbeit mit den Eltern arbeitet fuchs eng mit dem Migrationsamt der Stadt zusammen, das bei Bedarf ehrenamtliche Mitarbeiter aus seinem Integrationslotsen-Programm zur Verfügung stellt.  

Seit Februar 2013 erhalten etwa sieben Kinder an der Oberschleißheimer Grundschule Parksiedlung täglich nach der Schule eine Hausaufgabenbetreuung sowie eine individuelle Sprachförderung.

In München-Giesing betreut fuchs seit April 2012 eine Kindergruppe an der Ichoschule. Eine Gruppe von fünfzehn Erst- und Zweitklässern nimmt an der täglichen Hausaufgabenbetreuung und der Vertiefung des Schulstoffs teil. Drei Mal pro Woche gibt eine Pädagogin sieben Kindern Sprachunterricht.

Zusätzlich zu diesen Angeboten begleitet eine Mentorin nach Bedarf die Familien der betreuten Kinder und sorgt für einen intensiven, regelmäßigen Austausch zwischen Schule, fuchs und Elternhaus.

 

Im fuchs-Interview lobt Martin Rothenaicher, Leiter der Ichoschule, das Angebot an seiner Schule

Warum ist fuchs für Ihre Schule wichtig?

Weil es in den vier Grundschuljahren nicht immer möglich ist, Kinder, die kaum oder wenig deutsch sprechen so umfassend zu fördern, wenn sie nicht durch ihre Familien kontinuierlich schulnah begleitet werden. Gerade in bildungsfernen Familien oder in Migrantenfamilien ist das oft zu wenig der Fall. Das bereitet uns oft sehr große Sorge! Was wir unseren Kindern für die Zukunft vor allem mitgeben müssen, ist Bildung. Das ist wichtiger als ein weiterer Schein auf dem Sparkonto. Ich bin dankbar, dass fuchs hier bei uns ist. Als Frau Adams mit ihrer Idee auf mich zukam, hat sie an unserer Schule offene Türen eingerannt.

Sie kritisieren das bayerische Bildungssystem? 

So kann man das nicht sagen. Bei uns an der Schule mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund ist der Vorteil, dass die Klassenstärken nicht größer sind als 25. Wir haben ein Zusatzbudget, um neben dem  Kernunterricht auch weitere fördernde Maßnahmen kontinuierlich durchzuführen. Aber konkret sind das ein bis zwei Stunden pro Woche je Klasse. Damit ist von Seiten der Schule die erforderliche umfassende Förderung nur bedingt möglich. Ich möchte einfach damit sagen, dass nicht alles heile, heile Segen ist wie es nach außen oft gesagt wird.

Wir haben seit diesem Schuljahr auch eine Deutschförderklasse, die DFK. Da sind aus den drei ersten Klassen die Kinder zusammengefasst, die im grundlegenden Unterricht Schwierigkeiten haben. Das ist ein weiterer Schritt, um Kinder mit großen Sprachdefiziten zu helfen. Es heißt aber auch, dass zwölf Kinder parallel betreut werden, bei denen zudem enorme Leistungsunterschiede bestehen.

92 Prozent unserer Kinder sind ganztags da. Die Kinder aus der DFK werden meist am Nachmittag von den Erzieherinnen und Erziehern des Tagesheim betreut. Eine individuelle Hausaufgabenbetreuung, die diese Kinder brauchen, ist jedoch von den Mitarbeitern des Tagesheims und natürlich von den Eltern selbst nicht leistbar. Deshalb stellen wir für fuchs gerne Raum zur Verfügung.

Wie stehen die Lehrer zu dem neuen Angebot?

Sehr positiv. Ich hatte Bedenken, dass es da Vorbehalte gibt, wenn schon wieder eine neue Struktur in den Mikrokosmos Ichoschule eingebaut wird. Aber das ist in keinster Weise so. Unsere Lehrer sehen die Probleme ja auch. Und es ist generell nicht die Mentalität bei uns an der Icho-Schule, den Kopf in den Sand zu stecken und zu jammern. Die Lehrer arbeiten ohnehin jahrgangsstufenmäßig eng im Team zusammen, und sie arbeiten eng mit den Lehrkräften im DFK-Unterricht zusammen.

fuchs hat ein stimmiges Konzept. Seine primären zwei Ansprechpartner sind die Lehrer aus den DFK-Klassen und die entsprechenden Erzieherinnen und Erzieher des Tagesheims. Wenn ich an das Beispiel eines Jungen denke, der bei fuchs mitmacht, kann ich nur sagen: Was da momentan auch mit Hilfe der Mentoren passiert, ist grandios. Das Kind würde womöglich im Regelfall ohne ein Wort Deutsch mit 25 Kindern in der Regelklasse sitzen! Eine so intensive Förderung wie sie durch fuchs möglich ist, würden wir nicht hinbekommen. Die Arbeit der Mentoren in den Familien hat unschätzbaren Wert. Wir sehen fuchs als große Bereicherung im Gesamt-Potpourri des schulischen Angebots.

Was müsste sich am bayerischen Schulsystem ändern, damit solche Kinder angemessen gefördert werden können?

Für Erstklässler gibt es keinen Platz in den Übergangsklassen. Hier wird von Seiten der dienstvorgesetzten Behörde versucht, für diese Kinder einen Platz in einer DFK-Klasse zu finden. Das gelingt jedoch nicht immer. Man sagt ja, die Erstklässler-Migrantenkinder würden mit den anderen zusammen lesen und schreiben, also Deutsch lernen, aber das funktioniert nur bedingt, wenn kein oder nur geringer aktiver und passiver Wortschatz vorhanden ist. In den Übergangsklassen sind oft mehr Kinder als in den Regelklassen. Man müsste die Schülerzahl in den Übergangsklassen deutlich reduzieren. Trotz vieler Stunden aus dem „Ausländertopf“ bräuchte man mehr Personal. 

Man hört oft, die Eltern, gerade auch Migranten, müssten sich mehr um die schulischen Leistungen ihrer Kinder bemühen…

Ich überlege mir oft, wie es mir gehen würde, wenn ich in ein fremdes Land käme, wo ich nichts verstehe. Wo ich von einer Behörde zur anderen geschickt werde. Mir tun diese Leute unsäglich leid. Sie brauchen Anteil nehmende Begleitung. Wenn man in die Familien reinschaut, merkt man: Die Schule hat da nicht so einen enormen Stellenwert, sondern es geht bisweilen ums nackte Überleben. Ratschläge wie „Das Kind braucht aber einen Schreibtisch“ kommen da überhaupt nicht an.

Auf der anderen Seite frage ich bei vielen Eltern irgendwann auch: Wollen Sie in ihr Heimatland zurück oder wollen Sie hier bleiben? Die meisten sagen, dass sie in Deutschland bleiben wollen. Ich versuche ihnen im Gespräch nahezubringen, dass es üblich und nötig ist, sich um die schulischen Belange zu kümmern und ihr Kind Anteil nehmend zu begleiten. Die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule ist Grundvoraussetzung für eine gelungen Schullaufbahn. 

Was können die Kinder erreichen, die seit April hier an der Schule von fuchs betreut werden?

Das kann ich natürlich jetzt nach wenigen Monaten fuchs-Kooperation schwer sagen. Das muss die Evaluation zeigen. Aber was ich sagen kann: fuchs ist ja für Kinder gedacht, die extreme Schwierigkeiten haben. Ich denke, fuchs kann die Kinder in kürzester Zeit in den Stand bringen, dass sie Chancen auf einen vernünftigen Schulabschluss haben, dass sie auf die Mittelschule gehen und einen Beruf lernen können.

Es geht hier gar nicht um Fragen wie Übertrittsquoten. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass auch Kinder dabei sind, die einen super Durchmarsch durchs Schulsystem hinlegen. Aber das ist eigentlich nicht die fuchs-Klientel. Das sind Kinder, die sonst kaum eine Chance hätten.

Das Interview führte Christina Tangerding im Mai 2012

 

Mittelfristig soll an weiteren Grundschulen in München eine pädagogische Betreuung von Migrantenkindern durch fuchs angeboten werden. Voraussetzung ist, dass eine Mittagsbetreuung oder ein Hort an der Schule vorhanden ist. Wenn Sie Rektor oder Lehrer sind und sich für eine Zusammenarbeit mit fuchs interessieren, wenden Sie sich bitte an Geschäftsführerin Ulrike Adams.  


Website Icho Grundschule


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